Euregio-Profilschule

Die EUREGIO ist ein grenzübergreifender Zusammenschluss von 129 deutschen und niederländischen Städten, Gemeinden, Kreisen und Waterschappen. Das Gebiet der EUREGIO erstreckt sich über rund 13.000 Quadratkilometer, in ihm leben etwa 3,4 Millionen Einwohner. Auf niederländischer Seite umfasst das Gebiet Twente und Achterhoek sowie Teile von Nordost-Overijssel und Südost-Drenthe, auf deutscher Seite das Münsterland, den Landkreis Grafschaft Bentheim, die Stadt und den Landkreis Osnabrück sowie Teile des südlichen Emslands.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 arbeitet die EUREGIO am Aufbau und der Festigung grenzüberschreitender Strukturen. Leitziel ist es, sowohl die sozial-kulturelle Zusammenarbeit als auch die sozial-wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern. Auch die EGS verschreibt sich diesen Zielen: Daher werden euregionale Inhalte nach und nach im Schulprofil verankert.

Dass die Verknüpfung beider Namensvettern funktioniert, zeigt sich unter anderem durch die Mitte 2018 begonnene Kooperation beider Institutionen: Im Rahmen regelmäßiger Veranstaltungen informiert die EUREGIO Schülerinnen und Schüler der EGS über Unterschiede und Gemeinsamkeiten des deutsch-niederländischen Arbeitsmarkts und bietet interessierten Jugendlichen Unterstützung, beispielsweise auf der Suche und Durchführung eines Praktikums in den Niederlanden.

Was genau ist eine Euregioprofilschule?

Die Schülerinnen und Schüler der EGS Epe leben in einer Region, die durch ihre Grenzlage und die damit verbundene Nähe zu anderen Sprachen und Kulturen sehr besonders ist. Diese besondere Situation wird im Schulalltag thematisiert: Die Schüler sollen spüren, dass sie in Grenznähe leben, wie spannend dieser Lebensraum Grenzland ist und welche Möglichkeiten sich hier bieten.

Euregioprofilschulen setzen diesen Gedanken in strukturierter Weise um und ergänzen ihr Schulprogramm um eine regionale Komponente. Sie richten ihr schulisches Angebot damit gezielt am Lebensumfeld ihrer Schülerinnen und Schüler aus.

Euregioprofilschule zu sein, bedeutet also:

  1. Den euregionalen Gedanken im schulischen Alltag zu verankern und zu leben.
  2. Ein lebendiges Kennenlernen der beiden Nachbarsprachen zu ermöglichen.
  3. Den persönlichen Kontakt mit den Nachbarländern aktiv zu suchen.
  4. Im Fachunterricht für ein grenzüberschreitendes, interkulturelles Bewusstsein zu sensibilisieren.
  5. Seinen Schülerinnen und Schülern den Erwerb eines Euregiokompetenzen-Zertifikates zu ermöglichen.

Wie sieht lebendiges Kennenlernen der Nachbarsprache an der EGS aus?

Unabhängig von der Bewerbung zur Euregioprofilschule forciert die EGS bereits in vielen Bereichen das lebendige Kennenlernen der Nachbarsprachen: So treten die Schülerinnen und Schüler vor Ort nicht nur ab Klasse 6 im Wahlpflichtbereich, sondern auch während unterschiedlicher Projekttage und Unterrichtsthemen mit euregionalem bzw. europäischem Bezug immer wieder mit der niederländischen Sprache in Kontakt.

Mehrsprachigkeit ist eine Qualifikation, die sowohl im alltäglichen Umgang miteinander, als auch in Studium und Beruf zum Tragen kommt. Das Zusammenwachsen Europas und die zunehmende Globalisierung fordern dies immer stärker ein. Das frühzeitige Erlernen und Anwenden einer weiteren Sprache, auch abseits des reinen Sprachunterrichts, fördert den Lernprozess insgesamt und führt zum bewussteren Umgang mit Sprache. Daher steht den Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs ab dem Schuljahr 2020/21 ein bilinguales Angebot im Bereich der Gesellschaftslehre zur Verfügung. Sofern die Anmeldezahlen die Einrichtung dieser Kurse erlauben, können die Schülerinnen und Schüler der EGS das Fach in deutsch-englischer oder deutsch-niederländischer Sprache wählen.

Mit diesem Angebot verfolgen wir mehrere Ziele:

  • individuelle Förderung fremdsprachlich interessierter und sprachbegabter Schülerinnen und Schüler
  • individuelle Förderung der muttersprachlichen Kompetenzen für Schülerinnen und Schüler mit niederländischem Migrationshintergrund
  • Förderung der interkulturellen Kompetenz, einer Schlüsselqualifikation in unserer zunehmend multikulturellen Gesellschaft

Das Angebot antwortet auf die Situation einer grenznahen Schule im vereinten Europa: Kinder unterschiedlicher Muttersprachen und Vorbildungen lernen gemeinsam. Es ist gedacht für Kinder aus Elternhäusern, in denen oder in deren Umfeld u.a. Niederländisch gesprochen wird; aber gleichzeitig richtet das Angebot sich auch an sprachinteressierte und sprachbegabte Kinder, die eine zusätzliche Fremdsprache vertieft erlernen können.

Sie haben Fragen bezüglich unseres Euregioprofils? Wenden Sie sich gerne persönlich oder via Mail an unseren Ansprechpartner Herrn Philipe-Henry Porschen (porsph@egs.gronau.de).