Klassenfahrt

Eine Zugfahrt die ist lustig - Klassenfahrt des 9. Jahrgangs nach Berlin

Die erste Hürde galt es bereits im IC zu nehmen. Immerhin musste für jeden ein Sitzplatz gefunden werden, dabei entgegenkommenden Gästen ausgewichen und das teils bescheidene, gelegentlich eher nach sechswöchigem Sommerurlaub anmutende Gepäck, in den Ablagen verstaut werden. Diese erste Aufgabe wurde eher mehr als weniger mit Bravour absolviert. Danach konnte man sich auf Gespräche mit seinen Sitznachbarn, Musik, sein Smartphone oder eine diverse Auswahl an Süßwaren konzentrieren. Die Jahrgangsstufenfahrt hatte begonnen.

Das neu errichtete Hostel Schulz liegt direkt am Berliner Ostbahnhof, nah gelegen am Alexanderplatz und perfekter Ausgangspunkt für Fahrten mit S- und U-Bahn in die Metropole. Für jede/n Schüler/in gab es unmittelbar nach der Ankunft das dazu passende 5-Tages-Ticket. So leicht es sich anhört; für so manchen (Schüler wie Lehrer ;) war es zunächst gar nicht so einfach, sich auf den ungewohnten Fahrplänen des Großstadtdschungels zurechtzufinden. Und so kam zumindest ein Teil der Reisenden nach dem Beziehen der gemütlichen Hostelzimmer mit etwas Verspätung und einer ungeplant langen S-Bahn-Fahrt an der Gedenkstätte Hohenschönhausen an. In kleinen Gruppen wurden die Schülerinnen und Schüler von Zeitzeugen anderthalb Stunden über das Gelände geführt und in einem interaktiven und bewegendem Gespräch über die Geschehnisse im damaligen Stasi-Gefängnis informiert; für alle Teilnehmenden eine nachhaltige Erfahrung.
Die Pause nach dem Besuch war nur kurz, reichte aber für ein erstes Abendessen und die nötige Schmink- und Umkleidesession, bevor es zu Fuß zum nächsten Programmpunkt ging: der Großraumdisko Matrix. Erstmals wurden die jugendlichen Berlinreisenden, zur Freude einiger, von den erwachsenen BetreuerInnen getrennt; die gesamte anwesende Lehrerschaft wurde vom Türsteher noch vorm Eingang von den Schützlingen getrennt und in die abgetrennte „Lehrerlounge“ dirigiert. Die SchülerInnen und Schüler hingegen durften nun für drei Stunden mit etlichen anderen Schulklassen auf drei verschiedenen Floors tanzen und den ersten, sehr anstrengenden Tag feierlich ausklingen lassen. Vereint ging es dann am späten Abend gemeinsam zum Hostel zurück: wie erwartet mündete der lange Tag in großer Müdigkeit und einer ruhigen ersten Nacht.

Die folgenden drei Tag waren ein bunter Mix an gemeinsamen Essenszeiten, kultureller Programmpunkte und etwas Freizeit, in welcher die SchülerInnen und Schüler die Stadt erkunden durften, stets verbunden mit der Herausforderung, sich in den Fahrplänen des öffentlichen Verkehrs zurecht zu finden.
Gemeinsam oder in kleineren Gruppen fuhr man unter anderem zum historischen Museum „Topographie des Terrors“, ins Konzentrationslager Sachsenhausen, zum Wachsfigurenmuseum „Madame Tussauds“, ins Dungeon Berlin, zum technischen Museum oder zur Feuerwehr, Klassenfotos am Brandenburger Tor inklusive. Darüber hinaus wurde am späten Dienstagabend der Bundestag besucht. Zunächst durften die Schülerinnen und Schüler hier einem kurzen Vortrag zur Geschichte und politischen Bedeutung des Bundestags lauschen, bevor es zu einer spannenden Besichtigung der gläsernen Kuppel ging. Die Fahrt endete mit einem gemeinsamen Bowlingabend, der sowohl Schüler- als auch LehrerInnen viel Freude bereitete.

Die Rückfahrt nach Bad Bentheim begann wie schon die Hinfahrt begonnen hatte: mit der Suche nach Plätzen für Menschen und Koffer. Letztere waren zwar weniger prall mit Süßigkeiten gefüllt, dafür galt es, das ein oder andere Kleidungsstück, ein riesiges Stoffeinhorn oder einen noch größeren Plüschbären zu verstauen. Am Bentheimer Bahnhof warteten bei der Ankunft bereits die meisten Eltern auf ihre Kinder, für die die fünf Tage in Berlin zu großen Teilen wie im Flug verging. Die Fahrt in die Hauptstadt war für alle Mitreisenden, SchülerInnen wie LehrerInnen, eine tolle gemeinsame Erfahrung!