1. Sekundarstufe 1 (Jahrgänge 8 bis 10)
1.1. Kompetenzerwerb
Die Einheiten in den einzelnen Jahrgängen von der 8 bis zur 10 (Spracherwerbsphase) sind inhaltlich orientiert an den 30 Lektionen des eingeführten Lehrwerks „prima brevis“. Die zu erwerbenden Kompetenzen (siehe Grafik) sind dem Kernlehrplan entnommen.
Lateinische Texte bilden den Mittelpunkt des Unterrichts, aus denen heraus mittels Sprach-, Text-, und Kulturkompetenz das Fortwirken der lateinschen Literatur in der europäischen Tradition herausgearbeitet wird.
Im ersten Lernjahr geht es vor allem darum, die sprachlichen Grundlagen zu erwerben, wobei vor allem die Grammatik der deutschen Sprache im Vergleich zur lateinischen im Fokus steht. Es wird daher besonders am Anfang darauf Wert gelegt, den Unterricht inhaltlich und sprachlich nicht zu überladen, sondern an einfachen Themen die notwendige Basis der Sprache zu erlangen.
Im zweiten und dritten Lernjahr werden anhand konkreter historischer bzw. mythologisch und philosophischer Themen der römischen Antike die grammatischen Phänomene der lateinischen Sprache mit dem Lehrwerk erarbeitet und vertieft, sodass zum Ende der Jahrgangsstufe 10 die lateinsche Sprache als solche erlernt ist und ab Jahrgang 11 (Oberstufe) anhand originaler Lektüre gelesen werden kann.
1.2. Vorgesehene Unterrichtsthemen des Lehrwerks:
Jahrgang |
Oberthema |
Schwerpunkte |
8 |
Römisches Alltagsleben |
|
9 |
Aus der Geschichte Roms |
|
Der Mensch und die Götter |
|
|
10 |
Mythen der Antike |
|
1.3. Formales
Latein wird durchgängig als dreistündiges Fach unterrichtet, in dem auch Klassenarbeiten – nämlich zwei pro Halbjahr – geschrieben werden müssen. In Latein wird eine reguläre Note erteilt, die auf dem Zeugnis erscheint und versetzungsrelevant ist.
Im Jahrgang 8 und 9 findet der Lateinunterricht im Rahmen der Ergänzungsstunden (Doppelstunde) und parallel zu einer Förder- und Forderstunde und im Jahrgang 10 parallel zu allen drei Förder- und Forderstunden statt.
Das Fach Latein kann nach dem ersten Halbjahr bzw. zum Endjahr in der Jahrgangsstufe 8 wieder abgewählt werden. Ab Jahrgangsstufe 9 ist keine Abmeldung mehr möglich. Der Kurs ist dann bis mindestens zum Ende der 10. Klasse verbindlich gewählt.
2. Sekundarstufe 2 (Jahrgänge 11 bis 12)
2.1. Kompetenzen und Unterrichtseinheiten
Die Unterrichtseinheiten orientieren sich an den Rahmenthemen bzw. Inhaltsfeldern des Kernlehrplans:
Staat und Gesellschaft
Römische Geschichte und Politik
Rede und Rhetorik
Welterfahrung und menschliche Existenz
Römisches Philosophieren
Antike Mythologie, römische Religion und Christentum
An diesen Inhaltsfeldern werden die Kompetenzen aus der Sekundarstufe I weiter fortentwickelt, wobei in Hinblick auf das übergeordnete Lernziel der historischen Kommunikation die Kulturkompetenz inhaltsbezogen stärker konkretisiert wird. Die Sprachkompetenzvermittlung findet nur noch untergeordnet statt. Die thematisch- und problemorientierten Unterrichtseinheiten werden dabei an originalen Texten jeweils eines zentralen Autors der Antike (z. B. Caesar, Cicero, Ovid, Phaedrus, Martial, Plinius, Seneca, Sallust, Vespucci, Livius, usw.) entfaltet.
Der Stowasser wird als Wörterbuch eingeführt und zur Übersetzung der lateinischen Texte verwendet.
2.2. Formales:
Das Fach Latein wird in der Einführungsphase sowie in der Qualifikationsphase im Rahmen eines Grundkurses mit 3 Wochenstunden unterrichtet. Es werden pro Halbjahr zwei Klausuren geschrieben.
Zum Erwerb der sogenannten „Lateinkenntnisse“ als Voraussetzung für den Abschluss der gymnasialen Oberstufe mit dem Abitur (sollte weder Niederländisch ab der Klasse 6 bis zur Klasse 10 oder Spanisch ab der Einführungsphase bis zum Ende der Qualifikationsphase gewählt worden sein) muss Latein bis zum Ende der Einführungsphase belegt werden. Zum Erwerb des Latinums muss Latein in der Qualifikationsphase I mit mindestens 5 Notenpunkten (Note: 4) abgeschlossen werden.
3. Wozu Latein?
3.1. Für wen geeignet?
Die lateinische Sprache ist für all diejenigen besonders gut geeignet, die nicht gern viel reden. Latein wird heute nur wenig gesprochen, aber noch viel geschrieben – man muss also nicht unbedingt viel in dieser Sprache erzählen. Wenn man also eher ruhig ist, viel liest und nicht gern in einer Fremdsprache erzählt, dann könnte man an dieser Sprache Gefallen finden. Hier geht es nicht vorrangig um Konversation in alltäglichen Lebenssituationen, sondern um Übersetzungen alter Texte, um das Erkennen von sprachlichen Zusammenhängen (z. B. bei der Benutzung von Fremdworten) und um die Übertragung von Wissen auf heute gebräuchliche Sprachen (z. B. Französisch und Spanisch).
3.2. Was bringt es?
Latein ist für die Schülerinnen und Schüler besonders interessant, die vielleicht später einmal das Abitur machen wollen und dann ein Studium anstreben. Es gibt viele Studienfächer, für die man Latein als Fremdsprache gelernt haben muss, d. h. für die das „Latinum“ eine Zugangsberechtigung darstellt. Das Latinum kann man an unserer Schule erwerben, wenn man bis zum Ende des 12. Jahrgang erfolgreich am Lateinunterricht teilnimmt (mindestens ausreichende Leistungen). Außerdem haben die Jugendlichen, die Latein von der 8. Klasse bis zum Ende der Jahrgangstufe 11 belegen, schon eine Zugangsberechtigung für das Abitur erlangt: Sie haben eine weitere Fremdsprache vorzuweisen.
Außerdem ist Latein auch sehr hilfreich, um in der deutschen Sprache die Grammatik besser zu verstehen. Von diesem Wissen kann man im Fach Deutsch profitieren, um so möglicherweise auch die Fachnote in Deutsch zu verbessern.
Latein als ein sehr lernintensives Fach bildet bei entsprechendem Fleiß die Fähigkeit, das Lernen richtig zu lernen. Über das Fach hinaus gelingt durch Anwendung der erlernten Lernstrategien das Lernen in allen anderen Fächern besser. Die Konzentration und die Genauigkeit werden geschult und damit sind bessere Leistungen in allen anderen Fächern möglich.
4. Informationsablauf
Im zweiten Halbjahr der Klasse 7 gibt es Informationsveranstaltungen zur Wahl des Faches Latein, sodass Eltern und ihre Kinder gemeinsam die Entscheidung treffen, ob das Fach Latein belegt werden soll.
Hierfür werden im Klassenverband Probelateinstunden durchgeführt, sodass die Schülerinnen und Schüler eine konkrete Vorstellung vom Fach bekommen.
Weiterhin findet im Anschluss daran für die Schülerinnen und Schüler, deren Interesse durch die Probestunde geweckt wurde, eine Informationsveranstaltung zu den formalen Rahmenbedingungen des Faches Latein statt.
Die Eltern werden im Rahmen einer Informationsveranstaltung zu den Ergänzungsstunden zum Fach Latein informiert.
Zum Ende des zweiten Halbjahres findet eine verbindliche Wahl des Faches Latein für den Jahrgang 8 durch die Eltern statt.